Zu Beginn möchte ich Dir gleich mal
3 Fragen stellen:
Wir reagierst Du, wenn Dich jemand kritisiert.
Wie reagierst
Du, wenn jemand eine andere Auffassung hat als Du?
Wie reagierst Du in einer
Konfliktsituation? Gelingt es Dir, innerlich ruhig zu bleiben und nicht
automatisch in eine Verteidigungsposition zu wechseln?
Wenn es uns an
Selbstwertgefühl mangelt begleiten uns oft Fragen wie: Wie wirke ich auf
andere? Komme ich sympathisch an? Nehmen mich die anderen ernst. Wirke ich
souverän und kompetent? Dieses innere Fragenkabinett im Kopf führt im Außen
dann dazu, dass wir uns – wenn auch oft unbewusst – versuchen anzupassen. Damit
wollen wir dann Anerkennung, Aufmerksamkeit und Wertschätzung ernten. Und genau
dies ist der Punkt, warum man dann unsicher wirkt. Unsere Körpersprache verrät
es: Denn das was wir dann sagen ist wenig im Einklang, eben weil es nicht vom
Herzen kommt. Wir haben nicht wirklich frei kommuniziert. Sondern wir sind in
der Erwartungshaltung, Lob und Anerkennung für unser Handeln und Tun zu ernten.
Wie wäre es einfach mal für das Sein, das einfache DASEIN Anerkennung zu
bekommen? Wie oft bewundern wir Menschen, die viel geleistet haben bzw. leisten
und die in unseren Augen so gesehen erfolgreich sind?
Aber: Hast du schon mal einen weisen
und erfolgreichen Menschen gesehen, der hektisch und unsicher wirkte? Der
ständig im TUN und HANDELN war? Wohl eher nicht. Menschen, die auf uns
erfolgreich und souverän wirken, strahlen Gelassenheit aus und wirken nie
gestresst und nervös. Körpersprache und Worte bilden eine harmonische Einheit.
Und diese Menschen lassen sich Zeit, anstatt in irgendeinen blinden Aktionismus
zu verfallen. Warum ist das nun so?
Ganz einfach: Diese Menschen kennen sich
selbst mit all ihren Stärken und Schwächen. Und sie wissen, wie sie ihre
powervolle Seite so erstrahlen lassen, dass die weniger powervolle Seite so zur Nebensache wird, dass sie erst gar nicht wahrgenommen wird. Man könnte hier
auch von einer Licht- und einer Schattenseite sprechen. Und hat diese Seite
nicht jeder von uns? Hat nicht jeder ein lichtvolle Seite und eine
Schattenseite?
Und nun zu Dir: Wo
ist Deine lichtvolle Seite? Wenn Du zu mehr Selbstwertgefühl kommen möchtest –
also Deinen ganz eigenen Wert erkennen möchtest, dann lade ich Dich ein, jetzt
einmal Bilanz zu ziehen. Dies beginnt schon damit, dass Du es Dir wert bist,
jetzt überhaupt Dir mal Zeit dazu zu nehmen! Am besten machst Du diese Übung,
die ich jetzt mit Dir teilen möchte, natürlich schriftlich. Also nimm ein DIN-A
4 Blatt und falte es in der Mitte. Schreibe nun auf die linke Seite alle Deine
Stärken und Begabungen auf – also all‘ Dein Potentiale.
Du kannst Dir
unterstützend dabei folgende Fragen stellen:
Was macht mir Spaß?
Was fällt mir
im Alltag leicht?
Bei welchen Themen werde ich von anderen um Rat gefragt?
Welche besondere Eigenschaften zeichnen mich aus?
Was mag mein Freundeskreis an
mir?
Welche Komplimente höre ich öfter?
Welche Stärken sieht näheres Umfeld in
mir?
In welchen Bereichen reagiere ich besonders erfolgreich?
Und welche
Fähigkeit könne ich noch ein wenig mehr fördern?
Eine ganz wichtige Frage: Was haben andere Menschen
davon, dass es mich gibt?
Wenn Du diese Liste
fertig notiert hast, dann lasse einmal die Frage auf Dich wirken:
Wieviel Zeit
investiere ich in die Pflege meiner Stärken?
War ich mir bisher überhaupt
dieser Stärken bewusst?
Bin ich stolz auf all‘ das, was mir so gut gelingt? Oder bin ich bisher
eher dazu geneigt, meine Aufmerksamkeit auf die Dinge zu richten, die noch
nicht so richtig rund sind – also mich auch darüber zu ärgern?
Vergleiche ich
mich oft mit anderen und habe das Gefühl, nicht so gut da zu stehen wie andere?
Und jetzt kommt eine noch ganz wichtige Frage: Was macht es mit Dir, Dir solche
Fragen zu stellen? Baut es Dich auf oder wirken diese Fragen eher belastend auf
Dich?
Kommen wir nun noch zu Deiner
Schattenseite ;-))
Wir wissen
doch, wo Licht ist ist auch Schatten – oder? Also, jeder von uns hat auch eine
Schattenseite!
Das heißt: Notiere nun auf der
anderen Seite deines Blattes all die Dinge, Eigenschaften und Fähigkeiten auf,
die für dich Beschränkungen und Schwächen darstellen. Dabei können Dir folgende
Fragen auf die Sprünge helfen:
Was, also welche Eigenschaften und oder
Verhaltensweisen ärgern mich an mir? In welchen Bereichen meines Lebens fühle
ich mich blockiert, gehemmt und unsicher? Was verbirgt sich dahinter? Dies sind
in erster Linie Ängste: sich zu schämen, dumm da zu stehen, Lob und Anerkennung
zu verlieren etc.
In welchen Situationen herrscht mein Schweinehund über mich.
Was haben diese Situationen mit den vorgenannten gemeinsam? Hier geht es auch
wieder um Ängste: z.b. die Angst, etwas nicht zu schaffen. Wofür schäme ich
mich? Was betrachte ich selbst als meine Schwäche?
In jedem Menschen ist Sonne – man muss sie
nur zum Leuchten bringen. Diese weisen Worte stammen von Sokrates.
Schau‘ mal: Keine Schwäche ist
einfach nur schlecht oder negativ!
Und nun geht es darum, Dir wieder
die Notizen auf der Blattseite anzuschauen. Frage Dich: Was von all den Dingen
ist tatsächlich eine wirklich unabänderliche Tatsache – und zwar jetzt und für
immer? Markiere Dir diese Punkte – sofern Du hier wirklich etwas findest. Denn
meistens ist alles veränderbar – wenn man es denn auch wirklich aus ganzem
Herzen verändern möchte ;-)
Und bei den Dingen, die jetzt
wirklich nicht veränderbar sind:
Was nützt es Dir, dich deswegen schlecht zu
fühlen?
Bringt es dich weiter – oder blockiert es Dich?
Ist es nicht
förderlich, Frieden mit diesen Dingen zu schließen?
Nun richte Deine Aufmerksamkeit noch
auf die Dinge, die sich ändern lassen und frage Dich:
Wie kann ich sie ändern?
Was braucht es dazu?
· Frage Dich auch, welche der vermeintlichen Schwächen,
die Du notiert hast, könnten bzw. sind in gewissen Situationen auch eine
Stärke?
Gratulation: Du hast Dir nun wirklich Zeit genommen,
Dir Deiner Stärken und Deiner Beschränkungen bewusst zu werden. Jetzt kannst Du
Deine Aufmerksamkeit noch darauf richten, ab sofort Dir Deiner Stärken
bewusster zu werden, diese zu leben, wert zu schätzen und sie in Deinen Tag
bewusst zu integrieren. Denn bedenke eines: Du bist immer der bzw. die beste,
die DU sein kannst! Jedes Vergleichen mit anderen bringt Dich nicht weiter,
sondern blockiert Dich eher! So wie Dein Äußeres einzigartig ist – selbst wenn
Du einen eineiIgen Zwilling hast gibt es auch äußerlich Unterschiede! So ist
auch Dein inneres einzigartig! Also lass Dich nicht mehr von dem was es in Dir
denkt davon abhalten, Deinem Leben die von Herzen gewollte Richtung zu geben
und Dein volles Potential zur Entfaltung zu bringen!
Lebe ab sofort Deine Stärken bewusst
und setze sie ein!
Folge dabei Deinem ganz eigenen Weg.
Dein eigener Weg ist der Weg, bei dem Du Dich wohL fühlst. Denn es ist der Weg
Deines Herzens.
Also schau‘ DiR nochmals Deine
Stärken mit diesem Bewusstsein an! Und ich lade dich ein, auch damit eine
innere Haltung des Gebens und Schenkens einzunehmen: Du hast viel zu geben!
Wechsele also auch hier die Rolle:
Werde zum Gebenden und verlasse die Rolle; als Wollender und Brauchender durchs
Leben zu geben. So wie Du gibst, so wird Dir auch gegeben. Gesetz der Resonanz!
Nochmal: Du bist wertvoll und einzigartig!
.
„Ich habe damit begonnen, mir selbst ein
Freund zu sein. Damit ist schon viel gewonnen, man kann dann nicht mehr einsam
sein. Wisse auch, daß ein solcher Mensch, allen ein rechter Freund sein wird.“ (Seneca)
Beherzige dieses Zitat von Seneca,
denn du bist es dir wert.
Herzlichst
Irmgard Bronder
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