Was bereuen wir, wenn unser Leben zu Ende geht? Die
australische Palliativpflegerin Bronnie Ware hat darüber ein Buch
geschrieben. Sie selbst will nur noch tun, was sie wirklich will, denn
falsche Entscheidungen und Versäumnisse bewegen die Menschen in ihren
letzten Stunden am meisten. Das, was all die anderen wollten - einen sicheren Job zum Beispiel,
ein geregeltes Einkommen -, das wollte Bronnie Ware nie. Nach Jahren in
einer Bank kündigt die damals Ende Zwanzigjährige ihre Stelle und zieht
durch die Welt, macht erst Station auf einer Südseeinsel, wo sie in
einer Bar arbeitet, dann in Surrey im Südosten Englands. Dort arbeitet
die Australierin zum ersten Mal in dem Job, den sie für mehr als acht
Jahre ausüben wird: Bronnie Ware wird Palliativpflegerin - für
Todkranke, für Sterbende, für die, die ihren Tod kommen sehen, und die,
die nichts davon wissen wollen. Bronnie Ware begleitet ihre Patienten zu Hause in den Tod - und hört
in den Wochen, Tagen und Stunden in den Gesprächen mit den Sterbenden
stets dasselbe Bedauern und dieselben Vorwürfe: das Bedauern darüber,
nicht das Leben gelebt zu haben, das sie sich gewünscht hatten. Reue
angesichts der Entscheidungen, die man getroffen oder nicht getroffen
hat. Vorwürfe gegenüber sich selbst, weil diese Erkenntnis erst kam, als
es bereits zu spät war.
"Wenn sie sterben, kommt eine Menge Furcht und Ärger aus den Menschen
heraus", sagt Bronnie Ware, "und dieses 'Ich wünschte, ich hätte ...',
das kommt auch immer wieder." Darüber hat Bronnie Ware nun ein Buch
geschrieben, "The Top Five Regrets of the Dying", übersetzt etwa "Die
fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen".
Für sich selbst hat Bronnie Ware entschieden, dass sie nur noch das
macht, was sie wirklich will. "Ich weiß ja, was ich sonst auf meinem
Sterbebett bereue", sagt sie.
1. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben"
Grace tut jahrzehntelang das, was von ihr erwartet wird: Sie
heiratet, kriegt Kinder, opfert sich für ihren Mann und den Haushalt
auf. Sie arrangiert sich mit ihrer Ehe und begehrt nicht auf, als ihr
Ehemann sie tyrannisiert. Grace atmet auf, als ihr Mann in ein
Pflegeheim eingewiesen wird: "Sie dachte, sie könnte danach ein neues
Leben beginnen", schreibt Bronnie Ware in ihrem Buch. Doch innerhalb
weniger Monate wird Grace todkrank. Sie hadert mit sich und ringt
Bronnie, ihrer Pflegerin, das Versprechen ab, "sich niemals von jemandem
von dem abbringen zu lassen, was du machen willst". Ware gibt ihr das
Versprechen. Die alte Frau stirbt. "Das bedauern fast alle Menschen. Es
gibt so viele Menschen, die durchs Leben gehen und die meiste Zeit Dinge
tun, von denen sie glauben, dass andere sie von ihnen erwarten" ,
schreibt Ware.
2. "Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet"
Über 15 Jahre wartet Margaret darauf, dass ihr gut verdienender Mann
endlich in Rente geht. Als er nach vielen Streitereien einwilligt, blüht
Margaret förmlich auf und beginnt hastig mit den Planungen. All die
Reisen, die sie all die Jahre zusammen machen wollten! Doch dazu kommt
es nicht mehr, Margaret wird krank und stirbt. "Natürlich habe ich meine
Arbeit geliebt", sagt John, als Bronnie Ware seine Pflegerin wird,
"aber wofür? Das wirklich Wichtige - meine geliebte Margaret - habe ich
aus den Augen verloren." Auch John bereut, dass er zu viel darauf gab,
was sein Umfeld von ihm dachte, dass er zu viel auf seine Karriere gab.
"Alle Männer, die ich gepflegt habe, haben das gesagt", sagt Bronnie
Ware. "Fast alle haben zu viel gearbeitet und zu wenig gelebt - weil sie
Angst hatten, nicht genug Geld zu verdienen, oder ihrer Karriere
wegen."
3. "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken"
Jozsef, ein Überlebender des Holocaust, der nach dem Krieg mit seiner
Frau nach Australien zieht, realisiert kurz vor seinem Tod, dass er
seiner Familie nie all seine Gefühle gezeigt hat. "Ich hätte mir
gewünscht, dass meine Familie mich wirklich gekannt hätte", sagt er zu
Bronnie Ware. "Viele Menschen unterdrücken ihre Gefühle um des lieben
Friedens willen", sagt die Pflegerin. "Das führt dazu, dass sich viele
in einer mittelmäßigen Existenz einrichten und nie zu dem werden, was
sie hätten sein können." Viele Krankheiten, die ihre Patienten über die
Jahre entwickelten, rührten daher, glaubt sie.
4. "Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten"
Doris hat eine Tochter, zu der sie früher ein enges Verhältnis hatte,
so eng, dass die alte Frau kurz vor ihrem Tod zu Bronnie Ware sagt:
"Ich dachte, diese Nähe würde immer bleiben." "Aber das Leben und unsere
Geschäftigkeit kamen dazwischen." Ähnlich ist es mit den Freundschaften
der alten Dame, sie sind längst eingeschlafen, die Freunde von früher
sind nicht mehr auffindbar. "Viele meiner Patienten bedauerten, dass sie
nicht genügend Zeit in ihre Freundschaften investiert hatten", sagt
Ware. "Jeder vermisst seine Freunde, wenn er stirbt."
5. "Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein"
Rosemary hat es zu einer der ersten weiblichen Managerinnen in ihrem
Unternehmen gebracht, doch das Scheitern ihrer Ehe verwindet sie nicht.
Bronnie Ware trifft eine verbitterte Frau, die erst wenige Tage vor
ihrem Tod realisiert, dass Ware recht hat, wenn sie sagt: "Wir haben die
Freiheit zu wählen." Diese Erkenntnis überrascht Bronnie zuerst. "Viele
Patienten erkennen das erst zum Schluss. Sie stecken in alten Mustern
und Gewohnheiten und dem Komfort der Gewohnheit."
Ware gibt die oft tragischen Begebenheiten mit den Sterbenden
anrührend wieder. Zugegeben, nicht alle von ihnen hatten etwas, was sie
bedauerten: "Es gab Menschen ohne Reue", sagt Ware, "die mit einem
Lächeln im Gesicht starben." Sie ändert ihr Leben, als sie erkennt, dass
es vor allem die späte Erkenntnis ist, die ihre Patienten unglücklich
macht. "Rückblickend kann ich sagen, dass auch ich mich zu lange so
verhalten habe, wie es von mir erwartet wurde", sagt sie und meint damit
ihre frustrierenden Jahre in der Bank.
Die Australierin arbeitet heute wieder als Sängerin und
Songschreiberin, sie gibt im Internet Kurse für Persönlichkeitstraining
und schreibt einen Blog, "Inspiration und Chai". Sie hat vor wenigen
Tagen ein Kind bekommen, ein Mädchen, Elena. Ware sitzt heute viel auf
ihrer Veranda und hört den Vögeln zu: "Ich weiß, dass ich das machen
muss, was ich will - denn wenn ich das nicht tue, weiß ich, was ich auf
meinem Sterbebett bereuen werde."
Ein nachdenklich stimmender Artikel. Ich wünsche allen den Mut, alte Muster, Prägungen, Ängste und Gewohnheiten loszulassen, um sich das Leben so zu gestalten, wie es dem Herzen entspricht. Die Mentale Resonanz Methode und der LichtAtemProzeß sind hier sicher ganz große Hilfestellungen - eine Entscheidung ist jedoch vorher notwendig: Die Entscheidung und der feste und klare Wille im Leben wirklich etwas verändern zu wollen.
Herzlichst
Irmgard Bronder
MentalPraxis KraftQuelle Selbst
weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/gesundheit/psychologie/148qlea-was-wir-vor-dem-tod-bedauern#.A1000146
weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/gesundheit/psychologie/148qlea-was-wir-vor-dem-tod-bedauern#.A1000146
weiter lesen: http://www.gmx.net/themen/gesundheit/psychologie/148qlea-was-wir-vor-dem-tod-bedauern#.A1000146